„Je freier man atmet, desto freier lebt man“
(Theodor Fontane)
Eine Atemtherapie kann beim Hund durchgeführt werden,
- wenn er an einer Atemwegserkrankung leidet,
- wenn er durch einen Unfall, eine Operation oder schwere Erkrankung längere Zeit inaktiv war,
- bei alten/oder inaktiven Hunden,
- oder bei sehr nervösen und ängstlichen Hunden.
Sie wirkt…
- sekret-/schleimlösend und
- atemerleichternd.
- Die Mobiität und Beweglichkeit des Brustkorbes wird gefördert,
- ebenso eine tiefere Einatmung.
- Sie verbessert die Sauerstoffversorgung in der Lunge
- und wirkt zudem beruhigend und entspannend.
Im Laufe einer Erkrankung der Lungen oder Bronchien kann es zu einer Ansammlung von zähflüssigem Schleim in der Lunge kommen. Es ist wichtig, dass der Hund dieses Sekret abhustet und wieder leichter atmen kann.
Gesunde Hunde, die sich körperlich betätigen, haben durch ihre Bewegung, körperliche Aktivität und Anstrengung eine erhöhte Herzfrequenz und eine tiefe, zeitweise schnelle Atmung. Kranke (immobile) und alte Hunde, die sich zumeist in einem Ruhezustand befinden, haben eine relativ langsame und flache Atmung. Bei dieser Atemform wird die Lunge meist nur unzureichend durchlüftet und die tiefer liegenden Lungenbereiche werden fast nicht in Anspruch genommen. Dabei können sich hier schneller Bakterien ansammeln, die zu vermehrter Schleimbildung und ggf. einer (Lungen-)Entzündung führen können.
Die Atemtherapie führt zu einer Atemvertiefung, lindert Schmerzen und erleichtert das Abhusten von Sekret und Schleim in der Lunge. Sie kann (bei immobilen Hunden) einer Lungenentzündung vorbeugen und wirkt insgesamt entspannend und beruhigend. Deshalb ist es auch eine Therapiemöglichkeit für sehr nervöse oder überängstliche Hunde.
Die Atemtherapie wird ohne Geräte durchgeführt. Die Therapeutenhände setzen beim Hund Reize zur Richtungsatmung, Bauch- und Brustkorbatmung und entspannen die umliegende Muskulatur und das Gewebe. Dabei kann der Hundephysiotherapeut z. B. zur Reizung und Dehnung der Zwischenripppenmuskulatur Ausstreichungen der Rippenzwischenräume vornehmen. Der Hund bekommt dadurch ein stärkeres Gefühl für seinen Brustkorb bzw. die erkrankte Körperregion. Es gibt zudem verschiedene sog. Hautabhebegriffe, die auch Verklebungen lösen können und durch die der Hund automatisch tiefer atmet. Verschiedene Massagetechniken dienen der Atemvertiefung und Sekretlösung.
Zusätzlich kann noch eine Wärmetherapie angewandt werden. Hierzu eignet sich Rotlicht, die „Heiße Rolle“ oder ein erwärmtes Körnerkissen. Sie bewirken eine zusätzliche Sekretlösung und tiefere Entspannung.