und Auswirkungen seiner Muskelverspannung
(Muskelzeichnung von R. Lison)
Der Muskel „Iliopsoas“ ist ein Darmbein-Lendenmuskel und geht vom inneren Oberschenkel bis an die Brustwirbelsäule. Er kleidet die Beckenschaufel aus und setzt zudem noch an jedem Lendenwirbel an. Er beugt die Hüfte und führt die Hintergliedmaßen des Hundes nach vorne. Dieser wichtige Muskel verankert die Wirbelsäule mit dem Becken und ist mit Sicherheit DER Muskel im Körper, der am meisten zu arbeiten hat. Es ist aber auch der Muskel, der sich am schnellsten regenerieren kann, andererseits jedoch auch am schnellsten verkürzt und verspannt.
Dies wiederum kann bedenkliche Auswirkungen haben, da er über das Bindegewebe auch mit den inneren Organen verbunden ist. Ein verkürzter, verspannter Iliopsoas beeinträchtigt meist auch die Funktion …
- des Dünndarms (d. h. der Darm wird nicht richtig massiert),
- der Niere (d.h. durch Verspannung des Iliopsoas ist die Niere in ihrer Funktion (Abbau der Übersäuerung) gehindert),
- des Zwerchfells (und der Lunge): Bei Verspannung kann der Hund nur oberflächlich atmen, d.h. die Lunge wird nicht ausreichend durchblutet.
- Das Zwerchfell ist zusätzlich über ein „Band“ (Lig. fibrosum) mit dem Herzbeutel verbunden. D.h. auch die Herzfunktion ist eingeschränkt, wenn der M. Iliopsoas verkürzt/verspannt ist.
- Er beeinträchtigt zudem die Funktion von Blase und Geschlechtsorganen.
- Ein verspannter M. Iliopsoas kann auch Auswirkungen auf die Venen haben, was ggf. kalte Beine/Pfoten des Hundes verursachen kann.
- Und der Muskel Iliopsoas kann auch beachtliche neurologische Beschwerden hervorrufen.
So verläuft der Nerv Femoralis (lat. nervus femoralis) direkt mit dem M. Iliopsoas durch den Leistenkanal und verläuft weiter hinunter zur Hintergliedmaße. Durch einen extrem verspannten M. Iliopsoas kann der Nerv sehr leicht direkt eingeklemmt und/oder irritiert werden und zu entsprechenden neurologischen Problemen führen. Ebenso können Nerven entlang der gesamten Lendenwirbelsäule bis zur mittleren Brustwirbelsäule durch eine extreme Anspannung des Muskels so irritiert werden, dass es zu Ausfällen und Blockaden der entsprechenden Nerven kommen kann.
Hunde mit Erkrankungen am Bewegungsapparat, z. B. mit Hüfterkrankungen (HD, Hüftarthrose, Morbus Perthes usw.), mit Knieerkrankungen (Kniearthrose, Kreuzbandriss, Patellaluxation usw.), Hunde mit Rückenproblemen und/oder Wirbelsäulenerkrankungen (wie Spondylose, Bandscheibenvorfall u.a.), Beckenschiefständen u.a. – und grundsätzlich Hunde, die über einen längeren Zeitraum eine Schonhaltung einnehmen, haben meistens einen verspannten und/oder verkürzten Iliopsoas. Die führt zu oben angeführten Problemen, Einschränkungen, Blockaden und Funktionsbeeinträchtigungen.
Die Myoreflextherapie ist die vorrangige Behandlungsart, die auch auf den M. Iliopsoas wirkt.
Übrigens gibt es den Muskel Iliopsoas selbstverständlich auch im menschlichen Körper. Und selbstverständlich hat er auch bei uns dieselbe Funktion und verursacht dieselbe Problematik, wenn er verspannt oder verkürzt ist.