Morbus Perthes

Die Krankheit wird auch „Legg-Calve-Perthes“ oder „aseptische Hüftkopfnekrose“ genannt und ist eine häufige Wachstumsstörung beim Hund. Sie tritt meist bei Klein- oder Zwergrassen im Alter von 4 bis 12 Monaten – und oft nur einseitig – auf.

Mögliche Ursachen

  • Durchblutungsprobleme im Hüftkopfbereich
  • genetische Defekte
  • Infektionen
  • Trauma
  • Stoffwechsel- oder hormonell bedingte Störungen


Verlauf der Krankhkeit

Durch zuvor aufgeführte Ursachen wird der Oberschenkelhals/-kopf nicht genügend durchblutet und ernährt. Dadurch wird nach einer gewisssen Zeit der Oberschenkelkopf geschwächt, was zu einem Zusammenbrechen des Knochens und des Knorpels des Hüftkopfes führen kann. Die Form des Oberschenkelkopfes verändert sich dabei (der Oberschenkelkopf deformiert sich, der Oberschenkelhals wird verdickt) und eine schmerzhafte Arthrose bildet sich in der Hüfte.

Symptome
Hunde mit dieser Krankheit zeigen entweder ein plötzlich auftretendes starkes Hinken der Hinterbeine oder eine leichte Lahmheit, die nur ab und zu auftreten kann. Bei der orthopädischen Untersuchung beim Tierarzt wird eine Abnahme der Muskulatur am betroffenen Bein festgestellt, und es können Schmerzen bei der Streckung der Hüfte ausgelöst werden. Zusammen mit dem Röntgenbild des Hüftgelenkes wird die Diagnose dieser Wachstumserkrankung gestellt.

Zusammenfassend zeigt die (meist einseitig auftretende) Krankheit…

  • Lahmheit – ggf. bis hin zur vollständigen Entlastung der Gliedmaße
  • Muskelschwund der Kruppen- und Oberschenkelmuskulatur eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit
  • eine sich im Verlauf der Erkrankung verringernde Symptomatik (ca. ab dem 13. Lebensmonat)

Behandlung
Bei einer tierärztlichen Behandlung mittels schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten kann nur in weniger als 25 % der Fälle eine Verbesserung festgestellt werden. Verschiedene schmerzausschaltende und bewegungserhaltende schulmedizinische Therapieformen, wie sie beispielsweise auch bei einer Hüftgelenksdysplasie durchgeführt werden, finden auch bei der Legg-Calve-Perthes-Krankheit Anwendung (z. B. die Durchtrennung des Muskels Pectineus). In vielen Fällen wird jedoch eine Femurkopfresektion durchgeführt. Dabei wird der gesamte nekrotische Oberschenkelhals und -kopf chirurgisch entfernt. In dem entstandenen Hohlraum bildet sich schon bald Ersatzgewebe, ein sog. „Scheingelenk“ entsteht. Der Hund kann sich danach schmerzfrei bewegen, ggf. kann jedoch eine (schmerzfreie) Bewegungseinschränkung (Gelenksteifigkeit) zurück bleiben. Die Femurkopfresektion sollte an beiden Hüftgelenken vorgenommen werden, um eine unterschiedliche Oberschenkellänge und einen damit verbundenen Beckenschiefstand (mit später auftretenden Wirbelsäulenproblemen) zu verhindern.

Die meisten Hunde können so erfolgreich behandelt werden und später wieder normal herumrennen.

Physiotherapie
Eine zusätzliche physiotherapeutische Behandlung wird ähnlich der Behandlung einer Hüftgelenksdysplasie durchgeführt. Schmerzlinderung, Gelenkbeweglichkeit und Muskelaufbau stehen dabei im Vordergrund. Eine Akupunkturbehandlung kann die Behandlung – vor allem beim nicht operierten Hund – im ganzheitlichen Sinne abrunden und eine weitere Schmerzlinderung herbeiführen.

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© Petra Schneider,   info@healthydog.de