Myoreflextherapie

Die Myoreflextherapie wird normalerweise im Humanbereich angewandt.
Hunde lassen sich jedoch meist auch sehr gut und erfolgreich mit der Myoreflextherapie behandeln.

Wofür steht „Myoreflex“?
1. Myo/Myos = griechisch mys, Muskel
2. Reflex = das Auslösen einer Reaktion durch einen äußeren Reiz

Wie wir wissen, kann sich jeder einzelne Muskel wechselweise zusammenziehen oder entspannen. Dadurch bewegen die Muskeln den Körper, äußerlich sichtbar wie in der Fortbewegung oder auch innerlich, beispielsweise am Herz. Muskeln verfügen über unzählige kleine Sensoren (Messfühler), die dem Körper vermitteln, was gerade geschieht und welche Bewegung auf welche Weise, mit welchem Krafteinsatz ausgeführt wird. Die Teile der Muskeln, die an den Knochen ansetzen (Muskelansätze und -ursprünge), verfügen über besonders viele dieser Körpersensoren. Alle Muskeln zusammen bilden die Muskulatur. Nur gemeinsam sind sie stark.

Wenn wir uns bewegen – sowohl bewusst als auch unbewusst – werden viele Muskeln aktiviert, ohne dass die Vielzahl oder das Zusammenspiel direkt wahrnehmbar ist. Wird ein Muskel bewegt, so lässt sich diese Energie niemals auf nur diesen einen Muskel begrenzen – sie wirkt in sogenannten funktionalen Zusammenhängen oder kinetischen Ketten: den Gliedern einer Kette ähnlich, hängen alle Muskeln miteinander zusammen. Sie dürfen nicht isoliert betrachtet und behandelt werden. – Dasselbe geschieht bei jeder Bewegung des Hundes.

Wenn das Gleichgewicht nicht stimmt
Der Körper (von Mensch und Tier) ist mit all seinen Knochen, Sehnen, Knorpeln und Muskeln so aufgebaut, dass er  – physikalischen und mechanischen Gesetzen gehorchend – ein harmonisches Kräftegleichgewicht unterhält.
Wenn das Zusammenspiel der Muskeln nicht mehr gelingt und dadurch ein Körperteil in seiner Funktion gestört ist und schmerzt, versuchen die benachbarten Körperteile, diesen Fehler zu kompensieren – man nimmt eine Schonhaltung ein, die wiederum an anderen Stellen zu Verspannungen und Beeinträchtigungen führt.

Mit der Myoreflextherapie gegen den Muskelschmerz
Mit der Myoreflextherapie stellt man die ursprüngliche, ausgewogene Kräfteverteilung im ganzen Körper wieder her und ermöglicht somit eine schmerzfreie Bewegung. Da alle Muskeln des Bewegungsapparates, auch das Muskelgewebe der inneren Organe durch Bindegewebe, Faszien usw. miteinander verbunden und verkettet sind, wirkt  die Myoreflextherapie auf die gesamte Muskelketten des Körpers und bringt diese wieder in ein Gleichgewicht. Dabei wird auch die Funktionstüchtigkeit der inneren Orange wieder hergestellt.

Wann kann die Myoreflextherapie auch beim Hund angewandt werden?
Zum Beispiel bei Erkrankungen des gesamten Bereichs „Bewegungsapparat“ mit Muskeln, Sehnen, Gelenken, Bändern, wie

  • Wirbelsäulenerkrankungen (Spondylose, Cauda-Equina-Kompressionssyndrom, Bandscheibenvorfälle)
  • Skelett- und Wachstumserkrankungen (Hüftgelenksdysplasie, Ellbogendysplasie)
  • Gelenkerkrankungen (Arthrose, allg. Gelenkbeschwerden oder Funktionsstörungen)
  • Gelenkblockaden
  • Erkrankungen und Funktionsstörungen von Knochen, Sehnen und Muskeln (auch bei Schulter – oder Kniefunktionsstörungen)

 

Was passiert bei der Myoreflextherapie?
Bei der „normalen“ Massage einer verspannten und schmerzhaften Muskulatur, wird üblicherweise „nur“ der betroffene Muskel behandelt. Der sog. Schmerznerv ist jedoch eine Art „Telefonleitung“ zwischen Hirn und Körper. Durch Ertasten (Palpation) der Muskulatur wird die angespannte Muskulatur, ggf. auch schmerzhafte Verhärtungen gefunden. Danach werden bestimmte Punkte (Akupressur-/Triggerpunkte) des entsprechenden Muskels durch eine Druckpunktmassage stimuliert. Dadurch löst sich die Verhärtung auf und es wird ein Reflex ausgelöst, der die Verspannung(en) löst. So fördert und fordert die Myoreflextherapie das Hirn zur Selbstregulierung bzw. „Neuprogrammierung“  der „kranken“ Muskelspannung.
Zusammen mit der Myoreflextherapie werden Dehnungsübungen ausgeführt.

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© Petra Schneider,    info@healthydog.de