Neurologische physiotherapeutische Behandlungen

Eine neurologische Behandlung wird bei Hunden eingesetzt, die an Nervenkrankheiten mit Auswirkungen auf die Gliedmaßen, wie  z. B. Bandscheibenvorfälle, Spondylosen, Cauda-Equina-Kompressionssyndrom, schlaffen Lähmungen u.a. leiden.

Bei diesen Erkrankungen ist die Motorik (Muskelfunktion) geschädigt/gestört, der Hund hat Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen und ein unsicheres Gangbild. Verschiedene Reflexe (z.B. Überkreuzreflex, Pfotenstellreflex, Kratzreflex) sind eingeschränkt oder nicht mehr vorhanden, der Hund hat Sensibilitätsstörungen und kann zudem Harn und/oder Kot verlieren. Bei kompletten Lähmungen kann der Hund überhaupt nicht mehr stehen oder laufen, die Reflexe sind nicht mehr auslösbar, er hat kein Schmerzempfinden mehr in den gelähmten Gliedmaßen und ist vollständig Harn- und Kotinkontinent.

In der Hundephysiotherapie werden bei neurologischen Erkrankungen mit krankengymnastischen Techniken das Nerven- und Muskelsystem des Hundes angeregt, und dem Hund Bewegungen wieder bewusst gemacht.

 

Wie sieht eine neurologische, physiotherapeutische Behandlung aus?

  • Erhöhung des Muskeltonus durch entsprechende physiotherapeutische Handgriffe
  • Stimmulierung von Muskel- und Nervenbahnen, z. B. durch eine schnelle, kräftige Bürstenmasse „gegen den Fellstrich“, durch eine kräftige Pfotenballenmassage, durch Kältereize oder Reizsetzung in den Pfotenballenzwischenräumen (Flexorreflex) u.a.
  • Strombehandlung
  • Drucksetzung der Gelenke (sog. „Placing“)
  • Anbahnen von Bewegungen
  • passives Bewegen der betroffenen und auch nicht betroffenen Gliedmaße(n)
  • Gelenkmobilisation
  • einstabilisierende Übungen (Setzen von Widerständen, denen der Hund gegenhalten muss)
  • Massage/Behandlung der nicht betroffenen (nicht gelähmten) Körperregionen
  • Beüben von Transfers (Wechsel von Körperstellungen)  u.a.
  • Akupunktur

 

Kann der Hund (wieder) auf seinen 4 Beinen laufen sind weitere Übungen angebracht, z. B.

  • Propriozeptives Training (z. B. Laufen auf verschiedenen Untergründen)
  • Muskelaufbauübungen (Stabilisierungsübungen, Krafttraining, Hydrotherapie)
  • Gang- und Koordinationstraining
  • Gerätetraining  u.a.

 

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© Petra Schneider,   info@healthydog.de