… eine häufige Wachstumsstörung beim Hund
Unter Panostitis versteht man eine Entzündung der langen Röhrenknochen (z. B. Oberschenkelknochen, Schienbein, Oberarmknochen und Elle) beim Hund. Die sehr schmerzhafte Erkrankung tritt während der Wachstumsphase – ca. zwischen 5 und 15 Monaten auf.
Meist sind junge, große bis sehr großwüchsige Hunde, vor allem Rüden, von der Panostitis betroffen. Häufig tritt die Krankheim beim Deutschen Schäferhund, der Dogge, Dobermann, Golden Retriever und Labrador auf, aber auch andere Hunderassen können betroffen sein.
Die erkrankten Hunde beginnen plötzlich zu Hinken, ohne dass ein Grund für eine Verletzung beobachtet werden konnte. Manche bewegungsfreudige Hunde wollen einfach nicht mehr gerne spazieren gehen. Die Krankheit kann ggf. auch von Fieber, Apathie und Appetitlosigkeit begleitet sein. Panostitis kann sich auf ein Bein beschränken oder an mehreren Beinen gleichzeitig oder nacheinander auftreten. Das Ausmaß der Krankheit ist sehr verschieden und so hinken die Hunde auch unterschiedlich stark. In der Regel treten die Schmerzen plötzlich auf und es wird über mehrere Tage immer schlimmer. Die akute Phase dauert in der Regel ca. 3 Wochen. Die Entzündung nimmt dann ab, kann aber wieder erneut aufflammen (am gleichen Bein oder an einem anderen). So kann der gesamte Krankheitsverlauf eine Woche bis zu mehreren Monaten andauern. Die Krankheit verschwindet meist wieder so, wie sie gekommen ist und die Hunde tragen normalerweise keine bleibenden Schäden davon.
Festgestellt wird die Panostitis vom Tierarzt anhand einer gründlichen orthopädischen Untersuchung und mittels Röntgen.
Ursache
Die Ursache dieser Wachstumserkrankung ist unbekannt. Zusammenhänge von zu schnellem Wachstum, ggf. durch zu energiereicher Fütterung sind jedoch beim Auftreten der Erkrankung feststellbar. Zur falschen Fütterung kann auch eine zusätzliche physische Überbeanspruchung (z. B. durch zu lange Spaziergänge, zu wildes Toben usw.) eine Panostitis auslösen.
Behandlung
Die erkrankten Hunde werden normalerweise symptomatisch mit Schmerzmitteln und Entzündungshemmern behandelt. Mit den Medikamenten wird die akute Phase der Erkrankung durchbrochen und der Schmerz gelindert. Dabei besteht natürlich die Gefahr, dass die dadurch schmerzfreien Hunde wieder herumtollen wollen, was unterbunden werden sollte. Wichtig ist, dass die Tiere während eines Panostitisschubes strikt geschont werden. Dafür sollten sie für 2 bis 3 Wochen an der Leine geführt werden und die Spaziergänge grundsätzlich reduziert werden.
Vorbeugung
Mit der richtigen Fütterung kann man vorbeugen! Gerade groß und schnellwüchsige Hunde sollten im ersten Lebensjahr ein eher energie- d.h. eiweiss- und kohlehydratarmes Futter ohne weitere Calciumzugabe erhalten.
Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass die Junghunde nicht zu dick sind.
Studien belegen, dass gerade übergewichtige junge Hunde häufiger an Wachstumsstörungen und frühzeitigen Erkrankungen des Skeletts erkranken.
Physiotherapie
Bei einem akuten Schub ist die Schmerzlinderung (z.B. durch Eis- und Kälteanwendungen und/oder Akupunktur) vorrangig. Die eigentliche, klassische Physiotherapie tritt bei der Behandlung von Panostitis eher in den Hintergrund, lediglich nicht betroffene, überlastete Gliedmaßen sollen mit behandelt werden.
Ist im Moment der Behandlung kein akuter Schub vorhanden, sind alle physiotherapeutischen Anwendungen möglich.